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Lachyoga

Interview mit Pia Kollender-Jonen

Welche Übungen gibt es beim Lachyoga? Wie verlaufen Lachtreffs? Pia Kollender-Jonen teilt Ihre persönlichen Erfahrungen rund um das Thema Lachyoga in einem Interview mit uns.

Lachen macht nachweislich glücklicher: Es beeinflusst nicht nur unsere Laune und füllt uns mit Energie, sondern wirkt sich zudem auch positiv auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Gesundheit aus. Lachyoga hilft, das Lachen “künstlich” herbeizurufen, um von den positiven Auswirkungen des Lachens zu profitieren – auch an Tagen, an denen dir nicht danach ist.

Pia Kollender-Jonen

Fragen an die Expertin

Pia Kollender-Jonen im Interview

Pia Kollender-Jonen ist Sexualpädagogin, pädagogische Lehrkraft bei FahrerWerk GmbH und freiberufliche Lehrbeauftragte an der Universität zu Köln und der Frankfurt University of Applied Science. Als zertifizierte Lachyoga-Leiterin nach Dr. Madan Kataria leitet sie Seminare rund um Humor und bringt den Studierenden dabei auch das Lachyoga näher. 

Pia, welchen Stellenwert nimmt das Lachen in Ihrem Leben ein?

P.K-J.: Lachen ist eine wichtige Komponente und Eigenschaft in meinem Leben. Lachen oder auch Nicht-Lachen ist ein gutes Stimmungsbarometer für mich. Ich merke zum Beispiel daran, dass ich meinen Humor/mein Lachen verliere, dass es mir körperlich/psychisch nicht gut geht. Also eine dicke Erkältung zeigt sich zuerst daran, dass ich meinen Humor verliere und nicht Lachen möchte.

Wie sind Sie auf Lachyoga aufmerksam geworden?

P.K-J.: Ich habe zum Geburtstag 2017 oder 2018 das Buch „Das Humorkochbuch für Trainer“ geschenkt bekommen, und damit hat das Thema Humor als Lehridee begonnen. Im Zuge der Recherchen bin ich dann auch auf Lachyoga gestoßen und habe zuerst an einem Online-Lachyoga-Kurs teilgenommen, um das Thema kennenzulernen. Und statt mich erst einmal praktisch darin zu üben, habe ich direkt eine Lachyogaleiterin-Ausbildung gemacht und dabei das Lachyoga für mich entdeckt.

Wie verlaufen eigentlich solche Lachtreffs?

P.K-J.: Man begrüßte sich erst einmal, also dass alle von allen bewusst begrüßt werden, je nachdem wie lange die Truppe sich kennt mit einer Umarmung (aktuell leider ja nicht möglich) oder eben mit dem Yoga-Gruß „Namaste“. Dann gibt es meist ein Namensspiel mit themenbezogenen Assoziationen, damit so auch neue Teilnehmer und Teilnehmerinnen integriert werden. Danach folgen nach Belieben Bewegungs-, Sing-, Lach- und Atemübungen. Dazwischen gibt es eine kleine Pause, weil das viele Lachen und die tiefere Atmung durstig machen.

Den Abschluss bildet eine freie Lachmeditation, bei der alle einfach frei lachen, wie sie möchten.

Danach gibt es meist noch eine Entspannungsübung und dann ist die Zeit von 45 – 60 Min. rum.

Haben Sie beim Lachyoga eine Lieblingsübung?

P.K-J.: Ich liebe die Übung „Hannes in der Knopffabrik“, da bei der Übung der ganze Körper in Bewegung kommt und man so schön albern aussieht. Und die Übung „Humming“ bei der atmen alle tief ein und beim Ausatmen wird ganz lange gesummt. Ich finde es herrlich, da es mich an meine Klangschalen erinnert.

Welchen Tipp können Sie Lachyoga-Einsteigern geben?

P.K-J.: Macht es am besten regelmäßig und sucht euch eine feste Gruppe. Probiert ruhig verschiedene Lachclubs/Lachtreffen aus. Jeder Lachyogaleiter, jede Lachyogaleiterin macht es anders oder hat einen anderen Aspekt stärker im Fokus.

Lachyoga in der Gruppe!

Was würden Sie Interessenten sagen, die noch unsicher sind, ob Lachyoga oder Lachyogatreffs für sie das Richtige sind?

P.K-J.: Schnappt euch eure beste Freundin, euren besten Freund oder jemand anderen vertrautes, mit dem ihr albern sein und lachen könnt und besucht gemeinsam einen Lachclub oder ein Lachtreffen in eurer Nähe. Alternativ gibt es aktuell viele Online-Lachangebote, zum Einstieg bieten diese sich natürlich super an, da man es für sich allein in einem geschützten Raum ausprobieren kann und man die Wirkungen erfährt. Verstärkt wirken sie aber in einer realen Gruppe.

Einfach ausprobieren und machen, nur dann erfährt man selbst die Wirkungen, die Lachyoga hat.

Haben Sie eine Veränderung an Ihrem Verhalten festgestellt, seit Sie Lachyoga praktizieren?

P.K-J.: Mein Mann, der Lachyoga nicht praktiziert, nutzt die Übungen immer mal wieder, wenn ich schlechte Laune habe, um mich aufzuheitern. Meist klappt es auch. Und sobald ich ein „sehr gut“ höre, muss ich innerlich oder auch durchaus mal laut, „sehr gut, sehr gut, yeah“ sagen. Das ist eine immer wiederkehrende Übung im Lachyoga und die hat sich bei uns so eingebrannt. Ähnlich verhält es sich beim Wort „wunderbar“ dann mach ich im Kopf meist „gut, sehr gut, wunderbar, jippie“.

Sie bringen Lachyoga auch Ihren Studierenden näher. Welches Feedback erhalten Sie zu Ihren Seminaren?

P.K-J.: Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Im WiSe 2019/20 hatte ich ein normales Präsenzseminar, da hatte nur eine kleine Gruppe aus der Seminargruppe wirklich Spaß daran. Im SoSe 2020 habe ich aufgrund von Corona mein Humorseminar online durchgeführt, entsprechend auch das Lachyoga. In dieser Seminargruppe und mit dieser Durchführungsart kam Lachyoga bei viel mehr Studierenden gut an. Hier einige O-Töne aus den Portfolios:

A: „Lachyoga über ein Online-Seminar war nichts für mich. Ich brauche den menschlichen Kontakt und die Reaktion der anderen Teilnehmer_innen.“                

B: „Zu Beginn hat es erst einmal ein bisschen Überwindung gekostet, sich darauf einzulassen und ich kam mir auch erst einmal ein bisschen merkwürdig vor. Doch je mehr man sich darauf einließ, desto einfacher wurde es.“                    

C: „Die Lachyoga-Sessions waren eine neue und vor allem auch sehr interessante Erfahrung. Ich habe einen deutlichen Unterschied in der Motivation und der Energie gespürt, ob ich die Session in der Gruppe durchführe oder allein. Dabei war es in der Gruppe viel energetischer und geselliger. Beim Ausführen allein fühlte es sich eher etwas merkwürdig an und es hat einer viel größeren Motivation bedurft, sich aufzuraffen und es auch nur für sich durchzuziehen. An sich waren die Sessions dennoch lustig, haben meine Stimmung gehoben und ich habe dabei gleichzeitig neue Energie gesammelt und mich danach viel frischer und fitter gefühlt.“

D: „Ich habe schon häufig von Lach-Yoga gehört und mich sehr gefreut es selbst auszuprobieren. Für diese Erfahrung war ich wirklich dankbar. Zumal ich durch den Wissensinput am Anfang der Sitzungen auch verstanden habe, wie gesund und wichtig Lachen wirklich ist. Gerade Übungen bei denen man Stress „wegwerfen“ oder sein Selbstbewusstsein stärken konnte haben wir sehr gut gefallen.“                                                        

E: „Die Lachyoga-Sessions waren der Grund, warum ich mich bei der Wahl des Studium Integrale im Vorfeld gegen Französisch oder Chinesisch und für das Humorseminar entschieden habe und ich habe mich wirklich bestätigt gefühlt. Nach der ersten Überwindung, einfach mal ohne Nachzudenken loszulachen, haben die Lachyoga-Sessions sehr viel Spaß gemacht.“                    

F: „Ich war zunächst sehr skeptisch, wie die digitale Umsetzung der Lachyoga- Einheiten funktionieren könnte. Dann war ich aber sehr positiv überrascht und habe für mich festgestellt, dass mir diese anonymere Version besser liegt, da ich mich so besser auf mich selbst konzentrieren kann.“

Lachclubs/-treffen in Deutschland:

Hier findest du eine Übersicht der Lachclubs in Deutschland:

https://www.lachclub.info/inhalt/de_0151_lc_deutschland.html

Du kannst auch bequem von zuhause aus an Lachyogatreffen teilnehmen:

https://www.lachen-online.de/lachyoga-t%C3%A4glich-online

powerful:me: Lieben Dank für das Interview, Pia!

(Bildnachweis: Pia Kollender-Jonen © Le Hai Linh Photography)

Du hast Fragen oder Anregungen? Schreib mir: 
info@powerful-me.de

 

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