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Heilsam für Körper und Seele

Lachen ist gesund: Warum Lachen glücklich macht und wie du es trainieren kannst

Lachen ist ansteckend! Diese Erfahrung hat wohl jeder von uns schon einmal gemacht, beim unterdrückten Kichern auf der Schulbank, in der Mittagspause mit den Kollegen oder in geselliger Runde mit Freunden. Aber ist Lachen auch gesund? 

Du kennst es bestimmt, dieses Glücksgefühl, das dich beim Lachen durchströmt, die Erleichterung, die es dir in manchen Momenten verschafft oder das Gefühl der Entspannung nach einem ausgiebigen Lachanfall. Das fühlt sich schon irgendwie gesund an, oder? Wir erklären dir, was es mit dem Lachen als Quelle des Glücks und der Gesundheit auf sich hat und wie du es ganz bewusst für dein Wohlbefinden nutzen kannst.

Warum lachen wir eigentlich?

So unterschiedlich wir alle auch sein mögen – das Lachen ist allen Menschen gemein. Auch wenn wir manche von ihnen seltener lachen sehen als andere, gibt es wohl niemanden, der noch nie in seinem Leben gelacht hat. Lachen ist angeboren und gerade als Kind lachen wir noch ganz unverhohlen und oft – so erstaunlich sind die Wunder dieser Welt und die komischen Situationen, die uns Tag für Tag begegnen.

Als Kind scheint das Lachen gleichsam als Mittel, sich die Welt zu erschließen sowie die unzähligen neuen Eindrücke zu verarbeiten.

Evolutionär hat das Lachen seinen Ursprung, so vermuten Forscher, im spielerischen Balgen unter Jungtieren, insbesondere Primaten. Das Grimassieren und Zeigen der Zähne diente möglicherweise als Zeichen, um zu signalisieren “Ich mache nur Spaß!” und Spiel von Ernst zu unterscheiden. Bei einigen Affenarten konnten Verhaltens- und Kommunikationsmuster festgestellt werden, die denen des Lachens ähneln.

Lachen und Lächeln dienen in erster Linie der Kommunikation zwischen Menschen. Als Zeichen des Wohlwollens kann es Konfliktsituationen entschärfen, in schmerzhaften Momenten Entlastung bringen oder als zaghaftes Lächeln Zuneigung, Vertrauen oder gar Verliebtheit signalisieren.

Durch Lächeln oder Lachen öffnest du dich anderen, machst dich für sie empfänglich.

Statt zu Solidarität kann das Lachen aber genauso zu Abgrenzung und Hierarchisierung führen – wie im Falle des “Auslachens” oder “Belächelns”. Lachen kann Emotionen wie Angst und Trauer für kurze Zeit Linderung verschaffen oder unangenehme Situationen und eigene Unsicherheiten überbrücken, wie das sogenannte Verlegenheitslachen zeigt. Das Schöne am Lachen ist, dass es sich quasi um eine Weltsprache handelt, die jeder beherrscht – Lachen kann somit über alle Ländergrenzen und Kulturen hinweg Verbundenheit schaffen.

Warum wir lachen

Vier schnelle Fragen zum Lachen

 

Warum ist Lachen ansteckend?

Siehst du oder hörst du jemanden lachen, werden in deiner Hirnrinde Bewegungsregionen aktiviert, die auch für das Lachen zuständig sind. Es genügt bereits das akustische Signal – und das Gehirn bereitet die Gesichtsmuskeln automatisch auf das Mitlachen vor. Hierbei spielen die Spiegelneuronen eine wichtige Rolle, die dafür zuständig sind, Bewegungen anderer auf nervlicher Ebene widerzuspiegeln.

Macht Lachen erfolgreicher im Beruf?

Lachen kann tatsächlich zu Erfolg im Beruf verhelfen. In der zwischenmenschlichen Kommunikation dient es unter anderem der Überbrückung von Distanz und der Schaffung von Solidarität. Wer lacht, signalisiert Offenheit, Nahbarkeit und Vertrauenswürdigkeit. Somit werden dir möglicherweise auch Kolleg*innen und Vorgesetzte aufgeschlossener begegnen, wenn du ab und zu lachst. Daneben sorgt eine gute Arbeitsatmosphäre, in der auch gelacht werden darf, nachweislich für mehr Produktivität im Job.

Kann man zu viel lachen?

Zu viel lachen kann man im Grunde nicht! Lachen hat viele positive Effekte auf die körperliche und seelische Gesundheit. In der zwischenmenschlichen Interaktion kann es aber durchaus unangebracht oder sogar schädlich sein. So kann Lachen im falschen Moment deinem Gegenüber signalisieren, nicht ernst genommen oder gar verspottet zu werden. Auch das Lachen über Minderheiten kann bei den Betroffenen zu tiefen Verletzungen führen. Manchmal nutzen wir das Lachen, um negative Erfahrungen zu verarbeiten. Der entlastende Effekt ist erst einmal positiv, sollte uns aber nicht dazu verleiten, der ernsthaften Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen.

Warum weinen wir vor Lachen?

Tränen entstehen immer dann, wenn wir emotional erregt sind, bei Trauer, Wut – aber eben auch bei Freude. Ist die Gefühlsregung sehr stark, werden bestimmte Gehirnnerven aktiviert, die einen Impuls an die Tränendrüsen senden und uns zum Weinen bringen. Die Tränen wirken dabei als eine Art Ventil für unsere Emotionen und machen sie zudem sichtbar für unser Gegenüber.

Macht Lachen wirklich gesund?

Lachen tut irgendwie gut, oder?! Du kennst bestimmt auch diesen kleinen Energiekick beim Lachen und dieses angenehme Gefühl der Entspannung danach. Wie sind diese Effekte zu erklären?

Gelotologie – Die Wissenschaft des Lachens

Die Humorforschung und die Lachforschung, die Gelotologie, sind relativ junge wissenschaftliche Disziplinen, die aber langsam immer mehr Beachtung finden. Obwohl es bisher vergleichsweise wenige Studien über den Zusammenhang zwischen Lachen und Gesundheit gibt, konnten in einigen Punkten positive Effekte nachgewiesen:

  • Der Schweizer Psychologe Willibald Ruch einen Zusammenhang zwischen Humor und der Senkung des Schmerzempfindens fest.
  • US-amerikanische Forscher fanden heraus, dass sich Lachen positiv auf den Blutzuckerspiegel von Diabetikern auswirkt.
  • Barbara Wild fand in ihrer Studie Belege für die Reduzierung des Stresshormons Cortisol bei Patienten mit Angina Pectoris.

In Berufung auf solche und ähnliche Studien sind Experten sich einig: Lachen hat tatsächlich eine heilende Wirkung! Manchmal spürst du diese auch ganz unmittelbar: Lachen verpasst dir einen Energiekick, senkt den Stresspegel und versetzt dich in ein Gefühl der Entspannung oder gar des Glücks.

Lachen kann damit wirkungsvoll in der Psychotherapie eingesetzt werden, so bei der Behandlung von Ängsten und Depressionen. Über Fehler lachen zu können, ermöglicht beispielsweise die Abgrenzung von Perfektionismus und Leistungsdruck. Zudem ist Lachen ein bewährtes Ventil, um Spannungszustände und angestaute Emotionen zu lösen. Eine Studie in Greifswald ergab, dass bei Kindern, die mit einem Klinikclown spielen durften, das Hormon Oxytocin um bis zu 30% gesteigert war – es wirkt angstlösend und vertrauensfördernd. Aber wie sind diese Effekte zu erklären? Was passiert beim Lachen im Körper?

Die physiologischen Vorgänge beim Lachen

Unglaublich, aber wahr: Im Gesicht und im Oberkörper werden beim Lachen bis zu 300 Muskeln angespannt, allein 17 im Gesicht, während sich die Beinmuskulatur entspannt. Die schnelle Ausatmung sorgt für einen dreifach erhöhten Sauerstoffaustausch und der Atem wird mit bis zu 100 km/h aus der Lunge gepresst. Der viele Sauerstoff gelangt in die roten Blutkörperchen, der Herzschlag erhöht sich und pumpt das sauerstoffreiche Blut durch den Körper – für kurze Zeit ist der Organismus sehr aktiv und der Stoffwechsel wird angeregt.

Nach dieser erhöhten Aktivität tritt ein entsprechender Zustand der Entspannung ein. Lachen wird deshalb auch bei Herzinfarktpatienten zur Senkung des Blutdrucks und der Vorbeugung eines erneuten Infarkts eingesetzt. Lachen regt auch das Immunsystem an – Antikörper werden gebildet, die zum Schutz vor Viren und Bakterien dienen.

Lachen: heilende Wirkung

Macht Lachen glücklich?

Um den psychologischen Effekten des Lachens auf die Spur zu kommen, müssen wir wieder einen Blick ins Innere des Körpers werfen: Beim Lachen werden im limbischen System – dem Gehirnzentrum, das für Gefühle zuständig ist – Glückshormone, nämlich Endorphin und Serotonin, ausgeschüttet und gelangen in die Blutbahn.

Lachen macht tatsächlich und erwiesenermaßen glücklich!

Während Glückshormone ausgeschüttet werden, wird zudem das Stresshormon Adrenalin unterdrückt. Somit können Stress reduziert und sogar Schmerzen gelindert werden.

Die Bedeutung des Lachens für die zwischenmenschliche Interaktion

Auch außerhalb der medizinischen Perspektive werden die positiven Effekte des Lachens deutlich, so vor allem in der zwischenmenschlichen Kommunikation und Beziehungsbildung. Nicht umsonst sagt man, Lachen sei ansteckend: Jedes Mal, wenn du andere zum Lachen bringst oder sie mitreißt, schenkst du ihnen einen kleinen Glücksschub. Und was macht glücklicher, als Glück zu schenken?

Lachen verbindet und verstärkt das soziale Miteinander. Auf ganz einfache Art und Weise baut es Brücken zwischen den Menschen.

Mit einem Lächeln oder Lachen kannst du einem anderen Menschen deine Zuwendung signalisieren und Nähe herstellen, Freundschaften und Beziehungen aufbauen. Lachen lässt dich offener und zugänglicher wirken, was dafür sorgt, dass dir andere Menschen gleichsam offener begegnen. So gesehen, erhöht das Lachen auch deine Attraktivität und kann zu mehr Erfolg im Berufs- und Privatleben führen. Verstehe das bitte nicht als Aufruf, ein falsches Lächeln aufzusetzen: Lachen macht nur dann dich und andere glücklich, wenn es ehrlich ist und aus einer positiven Erfahrung oder Haltung erwächst. Genauso wenig musst du dich zum Lächeln zwingen, wenn du dich mal gar nicht danach fühlst – unterdrückte Gefühle und eine künstliche Fassade bringen weder dir noch anderen etwas Positives.

Lachen trainieren

Kann ich Lachen trainieren?

Wir halten fest: Lachen macht glücklich und gesund!

Im Alltag kommt das Lachen aber häufig zu kurz, verschwindet irgendwo zwischen Terminstress, Leistungsdruck und Abgabefristen – und dabei könnten wir gerade hier kleine Wohlfühlkuren für Körper und Seele gebrauchen. Die gute Nachricht ist: Lachen kannst du tatsächlich trainieren und ihm ganz bewusst mehr Raum in deinem Leben geben. Wie, das zeigen wir dir!

Was bringt dich zum Lachen?

Eine schöne Begegnung, eine aufblitzende Erinnerung, ein lustiges Missgeschick – Lachen oder Lächeln geschieht niemals ohne Grund. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen emotionaler, kognitiver und motorischer Anregung. Emotionale Anregung zaubert dir zumeist ein Lächeln auf das Gesicht und versetzt dich in eine positive Grundstimmung.

Das kann beispielsweise durch schöne Urlaubsmomente oder glückliche Erinnerungen geschehen. Zur kognitiven Anregung gehören ein witziger Film, ein lustiger Spruch oder Situationskomik. Motorische Anregung verläuft über den Körper – lass dich am besten mal von jemandem ordentlich durchkitzeln!

Lach dich gesund und glücklich! – Acht Tipps, wie du dein Lachen trainieren kannst

1. Schenk dem Lachen deine Aufmerksamkeit

In der Hektik des Alltags kann dir das Lachen bisweilen abhanden kommen. Das liegt nicht daran, dass es keine Gelegenheiten zum Lachen gäbe – berufliche und private Anforderungen, Stress und mediale Reizüberflutung nehmen dich nur so sehr in Anspruch, dass du diese Gelegenheiten nicht mehr wahrnimmst. Deine Achtsamkeit kannst du gezielt schulen, beispielsweise durch Achtsamkeitstraining. Auch ein Dankbarkeitstagebuch kann helfen, dir den kleinen positiven Ereignissen des Alltags wieder bewusster zu werden.

2. Verbringe Zeit mit deinen Lieblingsmenschen

Was ist schöner als ein gemeinsamer Abend mit Freunden in entspannter Atmosphäre? Die Anwesenheit deiner Lieblingsmenschen zaubert dir nicht nur ein Lächeln auf die Lippen, sondern sorgt meistens auch für viele Momente des Lachens – sei es durch gemeinsame Erinnerungen, liebevolles Auf-den-Arm-Nehmen, Klatsch und Tratsch oder einfach weil ihr euch gut kennt und den gleichen Humor teilt.

3. Mach, was dir Spaß macht

Deine To-Do-Liste ist voll von Terminen und Pflichten? Den gleichen Stellenwert sollten die Dinge haben, die dir gut tun! Blocke dir ganz bewusst Zeiten in deinem Kalender, die du mit Dingen füllst, die dir einen Mordsspaß bereiten – egal, ob du dich beim Sport auspowerst, dein Lieblingsrezept ausprobierst oder auf Flohmärkten nach neuen Schätzen stöberst, ein gutes Selbstmanagement lässt dich mehr lachen. 

4. Schenk dir ein Lächeln

Niemand zwingt dich zum Lächeln, wenn dir gerade gar nicht danach zumute ist. Tatsächlich bringt aber allein der physische Vorgang des Lächelns nachweislich einen positiven Effekt. Dabei wird dem Gehirn ein positives Signal gesendet, das zumindest kurzzeitig die Stimmung hebt. Es kann also nicht schaden, einfach mal ins Blaue hinein zu lächeln. Am besten, du schenkst dir selbst am Morgen ein kleines Lächeln im Badezimmerspiegel – dabei lernst du auch gleich ein bisschen was in Sachen Selbstliebe.

5. Finde heraus, was dich zum Lachen bringt

Deine Wochen sind gerade ziemlich stressig und du findest wirklich nicht viele Gelegenheiten zum Lachen? Dann kannst du dir diese auch selber schaffen! Filme, Bücher, Kabarett – finde heraus, welche Anregungen du brauchst, um mal wieder so richtig herzhaft zu lachen. Wenn du die Lachmomente potenzieren willst, teile sie am besten mit Freunden oder der Familie – es ist wunderbar, sich gegenseitig mit dem Lachen anzustecken!

6. Schwelge in Erinnerungen

Anlässe zum Lachen oder Lächeln musst du gar nicht immer im Außen suchen – eine Quelle trägst du stets tief in dir drin: Erinnerungen. Nimm dir ab und zu Zeit, ganz bewusst in schönen Erinnerungen zu schwelgen. Denke an lustige oder wunderschöne Momente zurück, die dir niemand mehr wegnehmen kann – merkst du schon, wie du zaghaft lächeln oder vielleicht sogar lauthals loslachen musst? Du kannst einfach in dich gehen und ganz bewusst in einen dieser Momente zurückreisen. Oder du schaust dir ein Fotoalbum an oder lässt mit deinen Liebsten Erinnerungen an euren letzten Urlaub Revue passieren.

7. Schenk anderen ein Lächeln

Du weißt bestimmt selbst, wie glücklich es machen kann, wenn dir jemand ein Lächeln schenkt. An einem tristen oder stressigen Tag tut es besonders gut – unwillkürlich musst du zurücklächeln und fühlst dich vielleicht gleich ein bisschen besser. Schenk anderen dieses Gefühl mit einem Lächeln – du bekommst es ganz bestimmt doppelt zurück!

8. Probiere es mal mit Lachyoga

Lachyoga – klingt verrückt und sieht vielleicht auch erstmal so aus! Dafür ist es ungeheuer effektiv. Beim Hasya-Yoga sollst du über motorische Anregung zum Lachen kommen, beispielsweise mit Hilfe von Dehn- und Atemübungen oder Augenkontakt zu den anderen Teilnehmern. Das zunächst künstliche, willentliche Lachen geht dabei in echtes, freies Lachen über. Mittlerweile findest du in vielen Städten Lachyoga-Kurse. Die Praxis kostet dich anfangs vielleicht etwas Überwindung, lohnt sich aber, wenn du erst einmal die befreiende Wirkung des Lachens erfahren hast! In unserem Interview mit Pia Kollender-Jonen erfährst du mehr über Lachyoga.

Du hast Fragen oder Anregungen? Schreib mir:
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