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Resilienz: die innere Widerstandsfähigkeit

In unserem Leben sehen wir uns regelmäßig mit Hindernissen, Problemen oder Krisen konfrontiert. Sei es eine Trennung, der Verlust eines geliebten Menschen oder der Arbeit. Stress belastet uns in hektischen Zeiten. Auch andere persönliche Probleme wie Streit oder Unsicherheit können uns aus der Bahn werfen.

Dabei ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass manche Menschen sich schneller wieder in den Sattel schwingen können als andere. Aber woran liegt das? Resilienz lautet das Zauberwort. Resilienz bezeichnet eine Reihe von Eigenschaften, die Menschen widerstandsfähiger gegen belastende äußere Einflüsse machen. 

Was bringt Resilienz?

Menschen mit einer hohen Resilienz können unversehrt aus Krisen hervorgehen. Das heißt nicht, dass resiliente Menschen seelisch unverwundbar sind. Es bedeutet, dass sie eine ausgeprägte Fähigkeit zur Krisenbewältigung und zur seelischen Selbstversorgung besitzen. Auch ein resilienter Mensch hat schlechte Tage und erlebt Trauer und Schmerz.
Für gewöhnlich werden resiliente Charaktereigenschaften im Kindesalter durch das Umfeld und die Erziehung gebildet, aber auch Erwachsene können lernen, resilienter zu werden.

 

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Resilienz ist der Schutzpanzer der Seele.

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Die sieben Säulen der Resilienz – alle Resilienzfaktoren im Überblick

In der Forschung ist die Rede von sieben „echten Resilienzfaktoren“, die ein Mensch entweder schon besitzt und weiterentwickeln oder komplett neu erlernen muss, um seine seelische und körperliche innere Stärke zu fördern.

1. Akzeptanz

Akzeptanz heißt, das Leben so zu nehmen wie es ist. Du weißt, dass sich manche Dinge nicht ändern lassen und konzentrierst dich auf das, was du ändern kannst. Du akzeptierst Tiefpunkte und die damit verbundenen Erfahrungen und Emotionen als Teil des Lebens und siehst sie als Herausforderungen und Gelegenheiten zu wachsen.

2. Optimismus

Du siehst dich selbst und die Dinge positiv. Probleme sind Chancen und Enttäuschungen neue Erfahrungen. Du glaubst an dich selbst und deine Fähigkeit mit der Situation umzugehen. Du blickst mit Zuversicht auf die Zukunft und weißt, dass du dein Leben selbst in der Hand hast.

3. Kontrollüberzeugung

Du übernimmst die Verantwortung für deine Gedanken und Handlungen und arbeitest mit einem gesunden Selbstwertgefühl an den Dingen, die in deinen Verantwortungsbereich fallen. Dabei bewältigst du deine Aufgaben mit einem gesunden Selbstwertgefühl. Selbstvorwürfe kannst du abstellen und schlechte Angewohnheiten ablegen.

4. Selbstwirksamkeitserwartung

Bei einer hohen Selbstwirksamkeit bist du dir deiner Fähigkeiten bewusst und denkst konstruktiv über deine Optionen nach. Fehler und Niederlagen betrachtest du rational und lernst aus ihnen, ohne dir Vorwürfe zu machen. Auch wenn du dich hilflos fühlst, hältst du die Lage aus und versetzt dich nicht in eine Opferrolle.

5. Soziales Netzwerk

Du hast ein verlässliches soziales Netzwerk aus Freunden und Familie. Auch wenn du ihre Hilfe nicht in Anspruch nimmst, weißt du, dass du dich auf sie verlassen kannst. Du erkennst welche der Menschen in deinem Leben gut für dich sind und von welchen du dich abwenden solltest und suchst Beziehungen mit einem gesunden Geben und Nehmen.

6. Lösungsorientierung

Du fokussierst dich nicht auf das Problem, sondern auf die Lösung dessen: du kommst vom Grübeln ins Handeln. In schwierigen Situationen suchst du nicht nach einem “Schuldigen” und wandest Probleme in Chancen um. Deine Aufmerksamkeit liegt darauf, Verbesserungen zu schaffen.

7. Zukunftsplanung

Bei deiner Zukunftsplanung setzt du deine eigenen Ziele und motivierst dich, sie zu erreichen. Deine Ziele sind realistisch und flexibel. Durch Selbstreflexion erkennst du, wenn du deine Ziele anpassen musst, um sie erreichen zu können. Du gehst ehrlich mit deiner Vergangenheit um und betrachtest die Zukunft als Chance, um dich zu verbessern.

Resilienz bei Kindern

Im Kindesalter ist es am leichtesten die Resilienz eines Menschen zu trainieren. Wie resilient ein Kind ist, hängt dabei vom Charakter, der Erziehung, dem Umfeld und vielen weiteren Aspekten ab. Allerdings hat die Forschung eine Reihe von Faktoren identifiziert, die die Resilienz eines Kindes fördern.

1. Bezugspersonen

Kinder brauchen mindestens eine erwachsene Bezugsperson in ihrem Leben. Meistens sind es die Eltern, es können aber auch andere Menschen sein. Wichtig ist, dass die Person dem Kind ein kompetentes Vorbild ist, das Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt.

2. Anerkennung

Für eine gesunde Entwicklung muss ein Kind Zuneigung, Anerkennung und Akzeptanz erfahren. Eltern sollten ihrem Kind zeigen, dass sie es so akzeptieren, wie es ist, und seine Fähigkeiten anerkennen. So kann das Kind ein gesundes Selbstwertgefühl und Vertrauen in seine eigene Kompetenz entwickeln.

 

3. Anleitung durch die Eltern

Als Eltern sollten wir unsere Kinder bei ihren Vorhaben unterstützen und ihnen die Hilfe bieten, die sie brauchen, wenn sie danach fragen. Dadurch kann ein Kind auf Rückhalt bauen und weiß, dass es eine verlässliche Stelle hat, wenn es selbst einmal nicht weiterkommt.

4. Vorbilder

Eltern sein heißt Vorbild sein. Unsere Kinder lernen ihre Werte und Verhaltensweisen direkt von uns, daher ist es wichtig mit gutem Beispiel voranzugehen. Wenn wir selbst Probleme und Krisen zuversichtlich und kompetent meistern lernen auch unsere Kinder richtig auf solche Situationen zu reagieren.

Positive Erfahrungen schulen Kinder

Positive Erlebnisse mit Freunden und anderen Menschen zeigen einem Kind, dass es akzeptiert und verstanden wird. Resiliente Kinder weisen eine Reihe von Eigenschaften auf, die sich auch außerhalb der Bewältigung von Krisen als nützlich erweisen und beim Bilden von gesunden sozialen Beziehungen helfen.

Resiliente Kinder können…

  • ihre eigenen Gefühle sowie die von anderen erkennen und korrekt einordnen.
  • ihre eigenen Gefühle kontrollieren, regulieren und um Hilfe fragen, wenn sie selbst nicht weiterwissen.
  • ihre eigenen Stärken und Kompetenzen erkennen und einschätzen.
  • Beziehungen mit anderen Menschen knüpfen und scheuen sich nicht vor Kontakt.
  • eigene Lösungen für Probleme entwickeln und diese auf ähnliche Situationen übertragen.

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