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Innere Unruhe: Das kannst du dagegen tun 

Vielleicht hast du das auch schon mal erlebt: Du liegst seit Stunden im Bett und versuchst zu schlafen. Aber wie so oft in letzter Zeit, kannst du einfach keine Bettschwere finden, weil dich das Gefühl innerer Unruhe plagt und dich vom Einschlafen abhält.

Dieses Gefühl kennen viele Menschen: die innere Unruhe, die uns oft – scheinbar ohne ersichtlichen Grund – überkommt. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Nervosität, Anspannung und manchmal sogar Panik. Doch woher kommt diese innere Unruhe? Und was kannst du dagegen tun?

Die innerliche Unruhe, über die wir hier sprechen, ist mehr als nur ein kurzes Gefühl. Sie kann Tage, Wochen oder sogar Monate andauern und einen enormen Einfluss auf unser tägliches Leben, unsere Beziehungen und unsere Gesundheit haben.

Lass uns in diesem Artikel gemeinsam tiefer in das Thema eintauchen, verstehen, was genau innere Unruhe ist, woher sie kommt und vor allem: Wie du mit dieser Herausforderung umgehen und inneren Frieden finden kannst.

Schau dir gern den Artikelüberblick an und entscheide, wo du beginnen möchtest! Vielleicht interessiert dich die Frage, was du tun kannst am meisten, im ersten Teil soll es deshalb genau darum gehen!

Innere Unruhe: Was tun?

Jeder Mensch, der sich innerlich unruhig fühlt, stellt sich früher oder später dieselbe Frage: “Innere Unruhe – wie kann ich sie bekämpfen?”. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Strategien und Methoden, die dir helfen können. Es spielt natürlich auch einen Rolle, woher deine innere Unruhe kommt, mehr dazu findest du im entsprechenden Abschnitt über die Ursachen. Lass uns nun einen genaueren Blick darauf werfen, wie du innerlicher Unruhe, Nervosität und Co. begegnen kannst, denn:

Innere Unruhe solltest du immer ernst nehmen, besonders, wenn sie länger andauert.

Was hilft bei innerer Unruhe? 10 Tipps für dich!

Im Folgenden findest du 10 Tipps gegen innere Unruhe. Lass dich inspirieren und schau, was für dich passt! Vielleicht kommst du duch diese Tipps ja selbst auch noch auf Ideen, die dir ganz persönlich helfen, mit deiner inneren Unruhe umzugehen. Oft ist es eine Frage der Ressourcen. Welche Ressourcen und Wohlfühlfaktoren brauchst du?

1. Achtsamkeits- und Meditationstechniken

Achtsamkeit und Achtsamkeitsübungen helfen dir, den gegenwärtigen Moment ohne Urteil wahrzunehmen. Meditation hingegen ist eine Praxis, die dich dabei unterstützt, deine Aufmerksamkeit bewusst zu lenken, um dadurch Linderung von innerer Unruhe zu erfahren. Es gibt viele verschiedene Meditationstechniken, die speziell darauf abzielen, Anspannung und Unruhe zu lindern:

  • Geführte Meditation: Hierbei folgst du den Anweisungen einer anderen Person, meist über eine Aufnahme, die dich durch eine entspannende Geschichte oder Visualisierung führt. Das kann besonders für Einsteiger hilfreich sein, da eine klare Anleitung gegeben ist.
  • Atemmeditation: Bei dieser Technik konzentrierst du dich ganz auf deinen Atem. Du nimmst bewusst wahr, wie die Luft ein- und ausströmt, und lässt alle anderen Gedanken los. Dies hilft, den Geist zu beruhigen und dich im Hier und Jetzt zu verankern.
  • Progressive Muskelentspannung: Dabei spannst du gezielt verschiedene Muskelgruppen an und lässt sie wieder los. Dies hilft, körperliche Anspannung zu erkennen und loszulassen.
  • Loving-Kindness- oder auch Metta-Meditation: Bei dieser Technik sendest du liebevolle Gedanken und Wünsche an dich selbst und andere. Sie kann helfen, negative Gefühle oder Urteile loszulassen und stattdessen Liebe und Akzeptanz zu fördern.
  • Body-Scan: Bei dieser Technik wanderst du gedanklich durch deinen gesamten Körper und nimmst bewusst jede einzelne Stelle wahr, ohne deine Wahrnehmungen zu bewerten. Die Körperreise hilft dir, dich zu erden und physische Anspannungen zu bemerken und zu lösen.
  • Mantrameditation: Hierbei wiederholst du in Gedanken oder laut ein bestimmtes Wort oder einen Satz (Mantra). Diese Wiederholung kann beruhigend wirken und ablenkende Gedanken fernhalten.
  • Gehmeditation: Gerade bei innerer Unruhe ist die Meditation wird diese Meditation oft als besonders angenehm empfunden, weil sie in Bewegung stattfindet. Du konzentrierst dich auf alle Körperempfindungen rund ums bewusste Schritt-Setzen.

Denke bitte immer daran, dass es bei allen Meditationsformen völlig normal ist, wenn deine Gedanken während der Meditation mal abschweifen.

Es geht nicht darum, einen “leeren Kopf” zu haben, sondern zu bemerken, wenn dich deine Gedanken davontragen wollen.

So übst du, immer wieder zu deinem Fokus – sei es der Atem, ein Mantra oder der Körper – zurückzukehren.

Probiere gern für dich einige der genannten Meditationsformen aus, um herauszufinden, welche Technik dir persönlich am meisten dabei hilft, deine innere Unruhe zu lindern. Eine Auswahl an 10 verschiedenen Meditations-Audios findest du auch in unserem Onlinekurs „Mindfulness at Home – dein Achtsamkeits- und Meditationskurs gegen Stress“.

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2. Regelmäßige Bewegung gegen innere Unruhe

Ob es nun ein Spaziergang im Park, ein Lauf oder Yoga ist – körperliche Aktivität hilft, Stresshormone abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Wenn du dich innerlich unruhig fühlst, dann ist Bewegung oft eine der ersten und effektivsten Gegenmittel, denn: Unser Körper und unser Geist sind eng miteinander verbunden. Wenn wir uns bewegen, passieren im Inneren Dinge, die uns guttun. Aber warum genau hilft Sport dabei, innere Unruhe abzubauen?

 

  1. Endorphin-Ausschüttung: Wenn du Sport treibst, schüttet dein Körper Endorphine aus. Diese sogenannten “Glückshormone” können Stress und Anspannung reduzieren und dir ein Gefühl von Wohlbefinden vermitteln. Denk mal an das Hochgefühl nach einem erfüllenden Lauf – das ist der Endorphin-Effekt!
  2. Körper und Geist im Einklang: Beim Sport konzentrierst du dich oft auf deinen Körper, auf den Rhythmus deines Atems oder den Bewegungsablauf. Dieser Fokus hilft dir, ähnlich wie in der Meditation, abschweifende und unruhige Gedanken zu reduzieren. Ein paar Runden im Schwimmbad können wie eine Meditation wirken, bei der jede Bahn dich mehr in den Moment bringt.
  3. Verarbeitung von Emotionen: Bewegung kann helfen, angestaute Emotionen zu verarbeiten. Beim Boxen kannst du zum Beispiel Frustrationen abbauen, beim Tanzen Freude ausdrücken und beim Yoga innere Balance finden. Oder du bewegst dich mal bewusst ganz intuitiv. Wie will sich dein Körper bewegen? Wie fühlt sich das an, wenn du dem Impuls nachgibst?
Infografik zeigt, warum Sport bei innerer Unruhe hilft

Welche Sportarten eignen sich besonders bei nervöser oder innerer Unruhe?

Nutze am besten solche Sportarten, die Körper und Geist nicht überfordern:

  • Yoga: Mit sanften Bewegungen und bewusstem Atmen kann Yoga helfen, Anspannungen zu lösen und das Nervensystem zu beruhigen. Es fördert das Körperbewusstsein und das Bewusstsein für den Moment. Es gibt sehr viele verschiedene Yoga-Arten, du kannst bewusst nacht Entspannungs-Yoga oder ruhigem Yoga suchen!
  • Tai Chi und Qigong: Diese sanften Bewegungskünste stammen aus China und sind darauf ausgerichtet, den Fluss der Lebensenergie (Qi) im Körper zu fördern. Sie können innere Ruhe und Ausgeglichenheit schaffen. Beides wird häufig auch als VHS-Kurs oder im örtlichen Turnverein angeboten.
  • Spaziergänge in der Natur: Die Natur hat eine beruhigende Wirkung auf uns und das gesamte autonome Nervensystem. Ein Spaziergang im Wald oder am Wasser kann helfen, den Kopf freizubekommen und die innere Unruhe zu lindern.
  • Pilates: Diese Trainingsmethode stärkt den Körperkern und verbessert die Haltung. Die konzentrierten Übungen können den Geist beruhigen und für ein gestärktes Körpergefühl sorgen. Und ein gestärkter Körper wirkt sich auch auf dein Selbstvertrauen und deine innere Stimmung aus!

Bei allem gilt: Nimm dir die Zeit und spür mal wirklich in dich hinein. Was ist die Grundemotion hinter deiner inneren Unruhe? Kannst du vielleicht Ärger wahrnehmen oder Ängstlichkeit? Wähle dann eine Bewegungsform, die dich gut unterstützt. Wenn du beispielsweise ängstlich unruhig bist, wähle lieber etwas Ruhiges, Sanftes.

Wenn du eher ärgerlich oder aufgebracht bist, wähle ruhig kräftigendere Bewegungseinheiten oder etwas, das deine Ausdauer fordert, zum Beispiel eine Joggingrunde.

Egal, für welche Sportart du dich entscheidest, das Wichtigste ist, dass du dich dabei wohl und sicher fühlst.

Höre auf deinen Körper, gehe Schritt für Schritt vor und entdecke, was dir hilft, die innere Unruhe zu lindern und sich wirklich gut für dich anfühlt.

Frau macht Qigong gegen innere Unruhe

3. Ernährung und innere Unruhe: Wie Nahrungsmittel unser Gehirn beeinflussen

Was wir essen, hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden. Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, das Stresslevel zu reduzieren und das Gleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn zu fördern. Tatsächlich ist es so, dass du mit deiner Ernährung auch deinen emotionalen Zustand beeinflussen kannst.

Das Gehirn ist ein energiehungriges Organ, das auf eine konstante Zufuhr von Nährstoffen angewiesen ist, um optimal zu funktionieren. Bestimmte Nährstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine oder Tryptophan, können die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin (oft als “Glückshormon” bezeichnet) fördern und so unsere Stimmung verbessern.

Gleichzeitig gibt es aber auch Lebensmittel und Inhaltsstoffe, die bei zu hohem Konsum negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere innere Ruhe haben können.

Workshop: Dein Einstieg in die Achtsamkeit

“Machen ist wie denken, nur krasser”: In diesem zweistündigen Workshop erfährst du deshalb nicht nur, wie Achtsamkeit und Meditation wirken, sondern vor allem auch, wie du sie wirklich in deinen Alltag integrierst. Du bekommst Tipps, wie das gelingen kann und - ganz wichtig - was du tun kannst, wenn es mal hakt! 

Du bekommst: 

  • Workshop-Aufzeichnung (Dauer: 2 Stunden)
  • Workbook als PDF (15 Seiten)
  • Erdungsmeditation (Audio)

Aktuell für 39 EUR (statt 49 EUR)

Diese Nahrungsmittel könnten deine innere Unruhe noch verstärken

Es gibt bestimmte Nahrungsmittel, die deine innere Unruhe noch verstärken könnten. Vielleicht möchtest du auf einige davon verzichten oder im ersten Schritt einmal ihre Wirkung auf dich reflektieren.

Koffein

In Getränken wie Kaffee, Tee und vielen Erfrischungsgetränken enthalten, kann Koffein bei manchen Menschen zu Nervosität, Schlafstörungen oder sogar Herzrasen führen. Besonders wenn du ohnehin empfindlich auf diese Inhaltsstoffe reagierst, könntest du überlegen deinen Koffeinkonsum zu reduzieren oder auf koffeinfreie Alternativen umzusteigen

Zucker und verarbeitete Kohlenhydrate

Zu viel Zucker kann zu einem schnellen Anstieg und anschließenden Abfall des Blutzuckerspiegels führen. Das kann Stimmungsschwankungen, Energielosigkeit und Reizbarkeit verursachen und damit Symptome deiner inneren Unruhe noch verstärken.

Alkohol

Auch wenn ein Glas Wein am Abend erst einmal nach Entspannung klingen mag, ist Alkohol im Grunde doch ein zentrales Nervensystem-Depressivum. Ein übermäßiger Konsum kann zu Schlafproblemen, Ängsten und depressiven Verstimmungen beitragen.

Verarbeitete Lebensmittel

Konservierungsstoffe, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln können bei manchen Menschen zu Unverträglichkeiten oder allergischen Reaktionen führen, die sich in Unruhe oder Stimmungsschwankungen äußern können.

Bestimmte Aminosäuren

Zum Beispiel Tyramin, das in einigen fermentierten oder gereiften Lebensmitteln wie Käse oder Wurst vorkommt, kann bei manchen Menschen Kopfschmerzen oder Bluthochdruck verursachen.

Natürlich wirken diese Lebensmittel nicht bei jedem Menschen gleich und lösen bei allen gleichermaßen Unruhe aus. Es lohnt sich jedoch, bei anhaltender innerer Unruhe deine Ernährungsgewohnheiten zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen. Ein ausgewogener Ernährungsplan mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln kann ein guter Ausgangspunkt sein, um deine innere Balance wiederherzustellen!

 

 

Reflektiere: Was tut dir gut?

4. Schlafhygiene bei innerer Unruhe

Ein erholsamer Schlaf ist unerlässlich, besonders wenn du mit Stress und innerer Unruhe zu kämpfen hast. Natürlich beißt sich da die Katze manchmal in den Schwanz, wenn dich Nervosität und Unruhe nicht schlafen lassen. Dennoch kannst du auch an deinen Schlafgewohnheiten und  deine Schlafumgebung einiges anpassen, sodass sie dir helfen, dich erfrischter und weniger gestresst zu fühlen.

  • Dunkelheit: Unser Körper produziert das Schlafhormon Melatonin, wenn es dunkel ist. Daher ist es ratsam, den Raum so dunkel wie möglich zu halten. Verwende Verdunkelungsvorhänge oder eine Schlafmaske, um Lichtquellen zu blockieren.
  • Ruhe: Ein ruhiges Umfeld ist entscheidend. Wenn du in einer lauten Gegend lebst, könnten Ohrstöpsel oder eine White-Noise-Maschine (Gerät, das ein konstantes Hintergrundgeräusch erzeugt) hilfreich sein, um störende Geräusche zu überdecken.
  • Komfortable Matratze und Kissen: Investiere in eine gute Matratze und Kissen, die deinem Körper Halt und Komfort bieten. Jeder hat unterschiedliche Vorlieben; manche bevorzugen eine feste Matratze, andere eine weiche. Es lohnt sich, verschiedene Modelle auszuprobieren oder sich entsprechend beraten zu lassen
  • Angenehme Temperaturen: Die ideale Schlafzimmertemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Ein zu warmer oder zu kalter Raum kann den Schlaf beeinträchtigen. Benutze bei Bedarf eine zusätzliche Decke oder schalte einen Ventilator ein.
  • Frische Luft: Regelmäßiges Lüften sorgt für eine bessere Luftqualität und kann die Schlafqualität verbessern.
  • Reduzierung von Elektronik: Elektronische Geräte, insbesondere Bildschirme, können blaues Licht aussenden, das die Melatoninproduktion stören kann. Es ist eine gute Idee, Bildschirme mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auszuschalten und sie aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Gleiches gilt auch fürs Handy. Vielleicht magst du auf einen klassischen Wecker umsteigen? Das minimiert die Versuchung, im Bett noch ins Handy zu schauen.
  • Frei von Störungen: Halte dein Schlafzimmer so frei von Ablenkungen wie möglich. Das bedeutet, Arbeitsmaterialien, Essensreste oder andere störende Elemente zu entfernen. Gleiches gilt für Unordnung! Eine aufgeräumte Umgebung kann dazu beitragen, den Geist zur Ruhe zu bringen.
  • Beruhigende Farben: Farben können unsere Stimmung und unser Energielevel beeinflussen. Beruhigende Töne wie Blau, Grün oder Grau können eine entspannende Wirkung haben.
  • Persönliche Note: Füge Elemente hinzu, die dir ein Gefühl von Frieden und Komfort vermitteln. Das könnte ein bestimmtes Duftöl im Diffusor, weiche Decken oder Familienfotos sein. Überleg dir auch etwas Schönes, was du machst, wenn du partout nicht einschlafen kannst! Dich rastlos im Bett umherwälzen bringt nichts und macht dich sicher noch nervöser. Vielleicht stehst du stattdessen auf, und blätterst in einer schönen Zeitschrift, trinkst langsam ein Glas kaltes Wassser oder schnappst mal kurz frische Luft …

Außerdem: Versuche ins Bett zu gehen, wenn du müde bist!

Das klingt simpel, aber wie oft passiert es dir, dass du dann denkst: “Ach was, ich les doch gerade so schön!” oder: “Die Serienfolge ist so spannend…” Und dann eben doch dein Müdigkeitsempfinden übergehst. Für deinen inneren Rhythmus ist es aber ein Geschenk, wenn du deinen Schlafimpuls achtest und danach handelst.

Schlafen bei Müdigkeit hilft

5. Grenzen setzen

Lerne, “Nein” zu sagen und setze Prioritäten. Es ist wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und nicht immer alles auf einmal machen zu wollen. Dieser Punkt ist so wichtig, dass wir ihm einen eigenen Artikel gewidmet haben: Nein sagen lernen.

6. Nutze deine Unruhe: Drück dich kreativ aus!

Ob Malen, Schreiben oder Musik machen – kreative Tätigkeiten können ein Ventil für Emotionen und damit für innere Unruhe bieten. Manchmal ist auch das bloße Gefühl, etwas geschaffen zu haben, beruhigend und erfüllend.

7. Geteiltes Leid ist halbes Leid: Such dir soziale Unterstützug

Reden hilft! Sich Freunden oder der Familie anzuvertrauen, kann einen großen Unterschied machen. Wichtig ist, den Druck rauszunehmen und dabei hilft es, wenn liebe Menschen ein offenes Ohr für dich haben. Vielleicht bist du auch überrascht, wie viele andere in deinem Umfeld auch mit innerer Unruhe zu tun haben!

8. Tagebuch schreiben gegen Gedankenkarusselle

Durch das Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen können diese besser reflektiert und verarbeitet werden. Wie du für dich eine gute Variante finden kannst, liest du auch in unserem Artikel Journaling. Vielleicht hilft es dir auch, stichpunktartig täglich deine Verfassung zu notieren, um Zusammenhänge zwischen bestimmten Routinen, Erlebnissen oder anderen Dingen herzustellen, die sich auf deine innere Unruhe auswirken. Oder du verwendest diese bestärkenden Fragen in der Grafik zum Jounalen! Es muss nicht immer seitenweise Text sein, schau, wie es für dich passt.

9. Atemtechniken

Einfache Atemübungen können helfen, sich zu entspannen und sich zu konzentrieren. Der Atem ist nämlich dein direkter Draht zu deinen autonomen Nervensystem, das unter anderem auch für deine Entspannung zuständig ist. Wenn du dich nervös und innerlich unruhig fühlst, kannst du ausprobieren, ob es dir gut tut, dich bewusst für einige Atemzüge auf eine lange und tiefe Ausatmung zu konzentrieren. Du kannst es auch in Kombination mit leichten Bewegungen machen: Arme seitlich nach oben heben beim Einatmen, Blick mitnehmen zu den Händen. Dann mit dem Ausatmen Arme wieder sinken lassen und bewusst in die Schwerkraft spüren.

10. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn die innere Unruhe überwältigend wird, ist es möglicherweise an der Zeit, professionelle Hilfe in Form von Psychotherapie, Coaching oder Medikation in Erwägung zu ziehen. Mehr dazu findest du im Abschnitt „Diagnose und Behandlung innerer Unruhe“.

Hausmittel gegen innere Unruhe

Es gibt auch viele verschiedene Hausmittel gegen innere Unruhe, darunter unter anderem der Kamillentee. Er ist besonders beliebt und bekannt für seine beruhigenden Eigenschaften und ideal als Heißgetränk vor dem Schlafengehen, um innere Unruhe zu besänftigen. Ebenso kann Melissentee bei Schlafschwierigkeiten eine große Hilfe sein. Lavendel ist ebenfalls ein echter Alleskönner, wenn es um innere Unruhe geht. Wenn du den Duft magst, kannst du dir einige Tropfen Lavendelöl auf dein Kopfkissen träufeln. Auch Passionsblumentee kann bei Unruhezuständen und Schlafproblemen Abhilfe schaffen.

Neben Lavendelöl kann auch Baldrianöl beruhigend wirken. Ein paar Tropfen in der Badewanne oder auf einem Taschentuch können zur Entspannung beitragen. Warme Bäder, vorzugsweise mit Badezusätzen wie Epsom-Salzen oder eben Lavendelöl, bieten ebenfalls eine wunderbare Entspannungsmöglichkeit. Achte aber darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist.

Es klingt vielleicht ungewöhnlich, aber sehr effektiv kann auch das kalte Duschen am Abend gegen Schlafprobleme aufgrund von innerer Unruhe sein.

Es wirkt positiv auf den Vagus-Nerv und fördert somit seelische und körperliche Entspannung. Es empfiehlt sich, mit lauwarmem Wasser zu beginnen und sich langsam heranzutasten!

Beruhigende Musik kann eine weitere Möglichkeit sein, den Geist zu entspannen und innere Unruhe zu mindern. Mitsingen oder Summen kann zusätzlich das autonome Nervensystem beruhigen und so zur Entspannung beitragen.

Haustiere können ebenfalls eine beruhigende Wirkung auf unser Nervensystem haben und unsere Resilienz stärken. Das Kuscheln, Spielen und Streicheln von Tieren kann sich positiv auf Geist und Körper auswirken.

Streicheln von Haustieren gegen innere Unruhe

Definition von innerer Unruhe

“Innere Unruhe” bezeichnet ein Gefühl der psychischen Anspannung, Nervosität und des Unbehagens, das oft ohne einen konkreten, äußeren Grund auftritt. Es ist ein Zustand, in dem man sich emotional unausgeglichen und getrieben fühlt. Dies kann sich in körperlichen Symptomen wie Zittern, Herzrasen oder einem unruhigen Magen bemerkbar machen. Flankiert werden diese Symptome häufig noch mit einem ständigen Gedankenkarussell, das einen nicht zur Ruhe kommen lässt. Als würde in deinem Inneren ständig ein Motor laufen, auch wenn du eigentlich entspannen möchtest.

Wie oft kommt innere Unruhe in der Bevölkerung vor?

Gleich vorweg: Du bist nicht allein! Die Gefühle der inneren Unruhe sind weit verbreitet. Laut Studien geben mehr als die Hälfte aller Erwachsenen an, gelegentlich oder sogar regelmäßig unter innerer Unruhe zu leiden. Besonders in hektischen, modernen Zeiten, in denen die Anforderungen des Alltags, Berufsstress und das ständige “Online-Sein” uns stetig begleiten, ist die Zahl der Betroffenen steigend. Es ist kein Phänomen, das nur bestimmte Altersgruppen oder Lebenssituationen betrifft. Vom Studenten über die Büroangestellte bis hin zum Rentner – jede*r kann betroffen sein!

Ursachen für innere Unruhe: Verschiedene Faktoren

Die Ursachen für innere Unruhe sind oft vielschichtig. Sie können biologischer, psychologischer oder sozialer Natur sein. Dabei wird jeder Mensch unterschiedlich beeinflusst. Verstehen, woher die Unruhe rührt, ist der erste Schritt zur Besserung. Lass uns die verschiedenen Faktoren anschauen, die zu diesem Gefühl beitragen können.

1. Biologische Faktoren

Die Biologie unseres Körpers spielt eine erhebliche Rolle, wenn es um innere Unruhe geht. Hormonschwankungen, neurologische Veränderungen oder Störungen im Elektrolythaushalt können Auslöser sein.

Diese können sich in bestimmten Lebensphasen unterschiedlich auswirken. Lass uns auf einige hier näher eingehen:

Wechseljahre und innere Unruhe

Ein besonders prägnantes Beispiel für biologisch bedingte innere Unruhe sind die Wechseljahre. Die Phase der Wechseljahre, bekannt auch als Menopause, ist durch einen Rückgang des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen gekennzeichnet. Diese hormonellen Veränderungen können bei vielen Frauen zu Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und ja, auch zu Nervosität und Unruhezuständen führen.

Darüber hinaus sind die Wechseljahre noch mal eine Zeit der Umorientierung für viele Frauen. Es wird geprüft, was noch „taugt“ und wo vielleicht Veränderungen nötig sind.

Auch aus diesem Grund sind die Wechseljahre für viele eine Phase innerer Unruhe, gleichzeitig aber auch eine Zeit voller Chancen.

Innere Unruhe in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft können aus verschiedenen Gründen Gefühle innerer Unruhe ausgelöst werden:

Zum einen gibt es während der Schwangerschaft erhebliche Schwankungen in den Hormonspiegeln, einschließlich der Hormone Östrogen, Progesteron und Prolaktin. Diese hormonellen Veränderungen können das emotionale Gleichgewicht beeinflussen und zu Stimmungsschwankungen, Angstzuständen oder innerer Unruhe führen.

Natürlich können auch körperliche Veränderungen eine Rolle spielen, wie der wachsende Bauch. Er kann Schlafprobleme, Rückenschmerzen und andere physische Veränderungen verursachen, die sich ebenfalls in Unbehagen, Nervosität und Rastlosigkeit äußern können. Während der Schwangerschaft erhöht sich außerdem das Blutvolumen und es gibt Veränderungen in der Blutzirkulation, was zu Symptomen wie Schwindel oder Herzklopfen führen kann, die ebenfalls als beunruhigend wahrgenommen werden können.

Darüber hinaus ist die Schwangerschaft auch eine Zeit emotionaler Veränderungen. Die Vorfreude und Sorge um das kommende Baby, mögliche Veränderungen im Familienleben, der Druck, eine “gute Mutter” zu sein, oder Bedenken hinsichtlich der Geburt können zu Gefühlen der Angst führen und Ruhephasen erschweren. Auch die Sorgen um die finanzielle Situation können Belastungen und Stress und in der Folge innere Unruhe auslösen. Aber auch Beziehungsprobleme, Arbeitsdruck oder andere äußere Stressfaktoren.

Wenn du als Schwangere von innerer Unruhe betroffen bist, sprich mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin und lass erst alle körperlichen Faktoren abklären!

Nervosität und innere Unruhe im Alter

Im Herbst des Lebens können uns verschiedene Herausforderungen begegnen, die sowohl unser Wohlbefinden als auch unsere innere Ruhe beeinträchtigen können. Dennoch können wir diese Lebensphase mit Zuversicht und Freude gestalten, indem wir liebevoll auf uns selbst und unsere Bedürfnisse achten.

Die sogenannten goldenen Jahre können von körperlichen Beeinträchtigungen begleitet sein, und manchmal dazu führen, dass du dich weniger energiegeladen und optimistisch fühlst. Hier und da können Gesundheitsbeschwerden auftauchen, wie z.B. Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System oder die Schilddrüse, die das Wohlbefinden beeinträchtigen können.

Manchmal können auch mentale und emotionale Herausforderungen, wie die Auseinandersetzung mit Demenz oder Depression auftreten. Besonders bei Demenz kann es vorkommen, dass der Abend von Unruhe geprägt ist, bekannt als „Sundowning“-Phänomen.

Auch manche Medikamente, die im Alter nötig werden, können manchmal Nebenwirkungen wie innere Unruhe haben.

Der Verlust von geliebten Menschen und die mit dem Alter oft einhergehende soziale Isolation können ebenfalls zu Gefühlen der Einsamkeit und inneren Unruhe führen. Wenn du das bei dir bemerkst, suche aktiv nach sozialem Austausch und pflege deine zwischenmenschlichen Beziehungen, um Verbundenheit und Freude zu spüren.

Existenzielle Gedanken und Ängste können im Alter verstärkt auftreten, und der Wechsel in den Ruhestand kann Unsicherheiten mit sich bringen. Doch gerade diese Lebensphase kann dir die Möglichkeit bieten, dich auf neue, erfüllende Wege zu begeben. Im Alter fallen familiäre Verpflichtungen oft weg oder sind geringer, die Kinder aus dem Haus, die eigene Berufstätigkeit vorüber: Es bleibt Platz für Neues. Auch das kann natürlich innere Unruhe hervorrufen, die Frage: “Und nun?” Dennoch lohnt es sich, diese Lebensphase aktiv zu gestalten!

Symptome innerer Unruhe: So zeigt sie sich

Innere Unruhe kann sich auf unterschiedliche Art und Weise zeigen – sowohl körperlich als auch geistig und emotional. In diesem Abschnitt wollen wir uns genauer anschauen, welche Symptome für innere Unruhe typisch sind, damit du sie besser erkennen und angehen kannst.

Symptome innerer Unruhe

1. Körperliche Symptome: Herzrasen, Zittern, Verspannungen und Co.

Das beunruhigende Zittern der Hände, ein plötzliches Herzklopfen, Herzrasen, Schweißausbrüche oder Magenbeschwerden und Schlafstörungen sind nur einige der Anzeichen bei Nervosität und innerer Unruhe. Vielleicht spürst du auch Muskelverspannungen, vor allem im Nacken- und Schulterbereich. Dadurch kann es auch zu Schwindel kommen. Es ist, als ob dein Körper ständig in Alarmbereitschaft ist, bereit, jederzeit auf einen (vermeintlich) nicht existierenden Gefahrenreiz zu reagieren.

2. Mentale und psychische Symptome: Angst, Sorgen und depressive Verstimmungen

Auf geistiger Ebene kann die innere Unruhe ebenso zu schaffen machen. Vielleicht kennst du das ständige Gefühl der Besorgnis oder die immer wiederkehrenden Konzentrationsschwierigkeiten, die deinen Alltag beeinflussen. Auch ein Gefühl der Überforderung und Übererregung sowie Gedankenkarusselle und Entscheidungsprobleme sind keine Seltenheit.

3. Emotionale Symptome: Frustration, Niedergeschlagenheit und Hilflosigkeit

Die emotionale Seite der inneren Unruhe sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Neben Ängsten, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit könnten Frustration und ein Gefühl der Niedergeschlagenheit hinzukommen. Du könntest das Gefühl haben, hilflos zu sein, wenn deine Emotionen Achterbahn fahren, obwohl du gar nicht genau weißt, warum. Eines ist sicher: Es sind echte Gefühle, und sie verdienen Beachtung und Verständnis.

Wenn du diese Symptome bei dir feststellst, erinnere dich daran, dass du nicht allein bist! Viele Menschen erleben diese oder ähnliche Symptome. Der erste Schritt zur Linderung ist die Erkenntnis und Akzeptanz!

Symptome und Ursachen von innerer Unruhe: Henne-Ei-Problematik

Wenn wir innere Unruhe als Reaktion bzw. Zustand des autonomen Nervensystems betrachten, dann sind zum Beispiel Symptome wie depressive Verstimmungen eine Reaktion auf lang anhaltende /chronische Belastungen, ein Hilfeschrei deines Systems. Gleichzeitig belasten aber Depressionen natürlich auch körperlich und psychisch, sodass es hier zu einer Art Spirale kommen kann, in der sich depressive Verstimmungen noch selbst verstärken.

Sei es durch die Geschichten, die man sich vielleicht auch zusätzlich dazu erzählt, durch innere Abwertung, Tabuisierung etc. Hilfreich kann es deshalb sein zu üben, alle Symptome erst mal als Anzeichen für bestimmte Zustände des Autonomen Nervensystems zu sehen, dem es immer darum geht, unser Leben zu schützen. Hier hilft dir auch Meditation oder eine achtsam beobachtende, mitfühlende Haltung, weil du übst, Zustände wahrzunehmen, ohne sie gleich zu bewerten und über die Geschichten, die du dir dann erzählst, noch tiefer in den jeweiligen Zustand zu geraten. Eine weitere hilfreiche Erläuterung aus Nervensystemsicht findest du weiter unten in diesem Artikel zum Thema „Window of Tolerance“.

Workshop: Dein Einstieg in die Achtsamkeit

“Machen ist wie denken, nur krasser”: In diesem zweistündigen Workshop erfährst du deshalb nicht nur, wie Achtsamkeit und Meditation wirken, sondern vor allem auch, wie du sie wirklich in deinen Alltag integrierst. Du bekommst Tipps, wie das gelingen kann und - ganz wichtig - was du tun kannst, wenn es mal hakt! 

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Das Modell des Window of Tolerance nutzen!

Das Modell des “Window of Tolerance” (WOT, auf Deutsch etwa “Fenster der Toleranz”) ist ein Konzept aus der Traumatherapie, das von Dr. Dan Siegel entwickelt wurde. Es beschreibt den Bereich optimaler “Arousal” (also Erregung oder Aktivierung), in dem eine Person in der Lage ist, ihre emotionalen Reaktionen effektiv zu regulieren und adäquat auf Stressoren zu reagieren.

Innerhalb ihres Toleranz-Fensters fühlen sich Menschen in der Regel ruhig, stabil und sind in der Lage, mit stressigen Situationen umzugehen, ohne übermäßig reaktiv oder überwältigt zu werden.

Das Fenster der Toleranz kann jedoch durch verschiedene Faktoren (z. B. Trauma, Stress, Mangel an Schlaf) gestört werden, wodurch ein Individuum entweder in einen Zustand der Hyperarousal (Übererregung) oder Hypoarousal (Untererregung) geraten kann. Bedeutet: Bestimmte Faktoren können dafür sorgen, dass du aus deinem Window of Tolerance herauskatapultiert wirst und dein Körper und deine Psyche mit entsprechenden Symptomen reagiert.

Zwei Pole der Skala: Über- und Untererregung

  • Hyperarousal (Übererregung): In diesem Zustand fühlt sich ein Individuum oft ängstlich, angespannt, überwältigt oder gereizt. Die “innere Unruhe” fällt typischerweise in diese Kategorie, da sie oft mit Symptomen wie Herzklopfen, Zittern, Schwitzen oder einem ständigen Bedürfnis, sich zu bewegen (Rastlosigkeit), einhergeht.
  • Hypoarousal (Untererregung): In diesem Zustand kann sich eine Person abgeschnitten, abwesend, desorganisiert oder benommen fühlen. Hier kann es zu Gefühlen der Taubheit, Entfremdung oder sogar zu einer Dissoziation kommen. Dissoziation bedeutet, sich wie von sich selbst getrennt, entkoppelt zu fühlen.

Das Ziel in der Traumatherapie (und auch in anderen therapeutischen Ansätzen, die das WOT verwenden) ist es, Menschen dabei zu helfen, innerhalb ihres Fensters der Toleranz zu bleiben oder dorthin zurückzukehren, wenn sie es verlassen haben.

Strategien wie Achtsamkeit, Meditation, Atemübungen und andere Selbstregulierungstechniken wirken hierbei unterstützend.

Aus Sicht dieses Modells betrachtet, kann innere Unruhe also ein Zeichen dafür sein, dass du dich außerhalb deines Window of Tolerance befindest, insbesondere im Zustand des Hyperarousal. Das Erkennen dieses Zustands und das Verständnis des Window of Tolerance-Konzepts kann dir dabei helfen, Strategien zu entwickeln, um die innere Balance wiederherzustellen.

Auswirkungen und Folgen innerer Unruhe

Wenn du dich über einen längeren Zeitraum hinweg innerlich unruhig fühlst, kann das erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Bereiche haben.

Für den jeweiligen Menschen

Zunächst einmal kann langanhaltende innere Unruhe zu gesundheitlichen Problemen führen. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Verdauungsbeschwerden sind nur einige der körperlichen Beschwerden, die auftreten können. Darüber hinaus kann die ständige Anspannung das Immunsystem schwächen und Betroffene anfälliger für Krankheiten machen.

Manche Menschen isolieren sich auch von ihren Kontakten und Herzensmenschen, weil die ständige Nervosität und Anspannung es mitunter schwer machen, Kontakte zu pflegen und die gemeinsame Zeit zu genießen. Das kann zu einer verringerten Lebensqualität führen und das Gefühl vermitteln, nicht wirklich am Leben teilzunehmen.

Auswirkungen auf Beziehungen insgesamt

Innere Unruhe kann auch erhebliche Auswirkungen auf die Beziehungen von Betroffenen haben. Vielleicht kennst du das: Ein kleiner Streit mit dem Partner oder der Partnerin eskaliert plötzlich, weil du einfach nicht abschalten kannst. Oder die Anspannung führt zu Missverständnissen und Spannungen in der Familie. Kinder, die spüren, dass etwas nicht stimmt, können verunsichert werden, und auch mit Freunden kann es zu Konflikten kommen.

Berufliche Auswirkungen

Auch im Beruf kann innere Unruhe ihre Spuren hinterlassen. Eine ständige Anspannung kann zu einer verringerten Produktivität führen. Wenn dein Geist ständig abgelenkt ist, fällt es schwer, sich auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren. Das kann zu Fehlern führen, die wiederum zusätzlichen Stress verursachen. Zudem können durch die innere Unruhe vermehrt Fehltage entstehen, was sowohl für dich als auch für dein Arbeitsteam belastend sein kann.

Diagnose und Behandlung innerer Unruhe

Die innere Unruhe, dieses ständige Gefühl der Anspannung und des Getriebenseins, kann jeden Aspekt des Lebens beeinflussen. Spätestens, wenn dieses Gefühl beginnt, deinen Alltag, deine Beziehungen und deine Arbeitsleistung zu beeinträchtigen, stellt sich die Frage: Was kann ich tun? Wie kann ich herausfinden, was hinter meiner inneren Unruhe steckt, und wie kann ich sie behandeln? Genau darum soll es im Folgenden gehen. 

Wann solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Es ist ganz normal, sich ab und zu gestresst oder überfordert zu fühlen. Aber wenn diese Gefühle andauern und dich in deinem täglichen Leben beeinträchtigen, ist es Zeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Der erste Gang führt dich am besten zu deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt. Hier wird zuerst organisch alles abgeklärt, um sicherzustellen, dass keine körperlichen Ursachen für Herzrasen, Nervosität und Co. vorliegen. Das ist ein wichtiger erster Schritt, denn manchmal können Symptome, die wie innere Unruhe wirken, tatsächlich auf ein anderes gesundheitliches Problem hindeuten.

Typische Diagnosemethoden

Die Diagnose der inneren Unruhe basiert in erster Linie auf einem ausführlichen Gespräch zwischen dir und deinem Arzt oder deiner Ärztin. Dabei wird nicht nur über deine Symptome gesprochen, sondern auch über mögliche Auslöser, Lebensumstände und andere relevante Faktoren.

Zusätzlich können verschiedene Tests und Untersuchungen durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen. Das können zum Beispiel Bluttests sein, um Störungen der Schilddrüsenfunktion oder andere hormonelle Ungleichgewichte zu überprüfen.

Sollte sich herausstellen, dass die Ursachen deiner inneren Unruhe nicht körperlich sind, könnte dir eine Psychotherapie oder ein Coaching empfohlen werden, um die tieferen psychischen, emotionalen und/oder situativen Ursachen zu ergründen und ggf. zu behandeln.

Flankierend dazu sind Achtsamkeit, Meditation und die Beschäftigung mit deinem autonomen Nervensystem wichtige Säulen, um deinem Stress auf die Spur zu kommen und aktiv deine Resilienz und dein Wohlbefinden zu stärken.

Innere Unruhe ist nicht nur ein lästiges Symptom, das man einfach hinnehmen sollte. Sie ist ein Signal deines Körpers oder deines Geistes, das ernst genommen werden sollte. Mit der richtigen Diagnose und Behandlung kannst du wieder zu einem ausgeglicheneren, ruhigeren Leben zurückfinden. Und denk daran: Du musst diesen Weg nicht allein gehen!

Strategien zur Vermeidung von innerer Unruhe

Das Sprichwort “Vorbeugen ist besser als heilen” trifft auch auf die innere Unruhe zu. Hier sind einige Strategien auf einen Blick, die dir helfen können:

  • Achtsamkeit und Meditation: Das tägliche Praktizieren von Achtsamkeit oder Meditation kann helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
  • Bewegung: Ob Spazierengehen, Tanzen oder Yoga – körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Anspannung zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  • Routinen schaffen: Ein regelmäßiger Tagesablauf kann Sicherheit und Struktur bieten und so der inneren Unruhe entgegenwirken.
  • Pausen einlegen: Gönn dir regelmäßig kurze Auszeiten im Alltag, um durchzuatmen und zu entspannen.
  • Kommunikation: Sprich über deine Gefühle und Sorgen. Das Teilen mit anderen kann entlasten und neue Perspektiven bieten.

Wichtigkeit der Früherkennung und rechtzeitigen Behandlung

Das Erkennen und Anerkennen von innerer Unruhe in einem frühen Stadium ist der Schlüssel, um potenzielle Langzeitfolgen zu vermeiden. Wenn du merkst, dass diese Unruhe über längere Zeit anhält, solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Eine rechtzeitige Behandlung kann nicht nur helfen, Symptome zu lindern, sondern auch die zugrundeliegenden Ursachen zu adressieren. Je früher du reagierst, desto größer ist die Chance, dass du effektive Strategien und Werkzeuge erhältst, um mit der inneren Unruhe umzugehen und sie in den Griff zu bekommen.

Zum Abschluss

Innere Unruhe kann uns alle in unterschiedlichen Lebensphasen und Intensitäten treffen. Doch statt sich ihr hinzugeben, gibt es vielfältige Strategien, mit denen man aktiv gegensteuern kann – sei es durch Achtsamkeit, Bewegung, die Schaffung von Routinen oder einfache Pausen im Alltag. Die Kommunikation über das, was in uns vorgeht, öffnet oft Türen zu Verständnis und Unterstützung.

Achte auf die Signale deines Körpers und deiner Psyche und nimm ernst, was sich zeigt. Erforsche für dich die verschiedenen Tipps und Maßnahmen und schau, was für dich passt!

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