Auf die Yogamatten, fertig, los!
Kinderyoga
Yoga macht den Kopf frei und den Körper fitter – auch bei unseren Kindern. Dabei steht Spaß an oberster Stelle, während die Konzentrationsschwäche, Probleme mit der Körperhaltung oder psychische Belastungen reduziert werden. Was hinter dem Konzept Kinderyoga steckt und wie du dein Kind auch Zuhause motivieren kannst, Yoga zu machen, erfährst du in diesem Artikel.
Yoga für Kinder verfolgt dasselbe Ziel wie das Erwachsenenyoga. Eine Kombination aus Meditations-, Körper- und Atemübungen (Pranayama) schafft eine Balance zwischen Körper und Geist. Diese Balance stärkt nicht nur spielerisch das Bewusstsein für den eigenen Körper, sondern stärkt zudem die Achtsamkeit und Konzentration der Kinder.
Kinderyoga – was steckt dahinter?
Ähnlich, wie du es von deinen Yogaübungen kennst, wechseln sich Entspannungsübungen und aktive Asanas (Körperhaltungen) beim Yoga für Kinder ab. Geschichten oder Fantasiereisen sorgen dabei für den nötigen Spaßfaktor.
Ein Mindestalter gibt es beim Kinderyoga zwar nicht, es ist aber empfehlenswert Kinder im Alter von 3-4 Jahren bereits in die Welt des Kinderyogas einzuführen. Dabei wird die Praxis immer an das Alter angepasst. Die Kinderyogastunden sollten bei folgenden Gruppierungen daher unterschiedlich gestaltet werden: 3-6 Jahre, 6-10 Jahre und Jugendliche.
Kinderyoga wird mittlerweile von zahlreichen Yoga-Studios angeboten. Die meisten von ihnen bieten Schnupperstunden an, damit dein Kind rausfinden kann, ob es Spaß an Yoga im Kurs hat. Das fehlende Wettbewerbsdenken während solcher Kinderyogastunden schafft eine harmonische Atmosphäre für Kinder unterschiedlichen Charakters. Jedes Kind schöpft etwas anderes aus seiner Zeit auf der Yogamatte. Und praktiziert Yoga in seinem eigenen Niveau – ganz ohne Druck.
Unterschieden wird beim Kinderyoga zwischen dem „normalen“ Yoga (Asanas, Atemübungen, Schlussentspannung), angepasst an die Bedürfnisse der Kinder, und dem Kinderyoga, das spielerische Elemente (Fantasiereisen, Spiele, Musik, Toben) enthält.
Yoga für Kinder und Erwachsene
Damit du eine bessere Vorstellung davon bekommst, wie eine Kinderyogastunde gestaltet ist, haben wir für dich die Unterschiede zwischen Kinderyoga und Yoga für Erwachsene zusammengefasst.
Welche Unterschiede gibt es?
- Länge der Übungen: Die An- und Entspannungsphasen wechseln sich beim Kinderyoga häufiger ab. Die Anfangs- und Schlussentspannung, die Atemübungen und die Asanas sind kürzer, werden dafür aber mehrfach wiederholt.
- Planung: Die genaue Planung des Ablaufs ist beim Kinderyoga nicht möglich. Während der Yogastunde muss der Lehrer auf die wechselnden Bedürfnisse der Kinder eingehen, um jedem Kind eine Beteiligung zu ermöglichen. Kommen die Kinder müde in den Kurs, sollte mit aktivierenden Yoga-Übungen begonnen werden. Sind sie aufgedreht, kann eine Entspannungsübung zu Beginn für die nötige Ruhe sorgen.
- Anleitungen: Die Anleitungen eines Kinderyogalehrers sind präziser. Die Stimme ist ruhig, aber intensiv. Dabei lässt er den kleinen Yogis dennoch genug Raum für eigene Fantasien und Ideen, die den Ablauf der Stunde mitbestimmen.
- Asanas (Körperhaltung): Es fällt Kindern leichter, sich mithilfe einer passenden Geschichte auf eine Asana einzulassen. Die fantasievollen Namen der Körperhaltung bieten eine gute Inspirationsquelle dafür: Der herabschauende Hund bellt laut und die Heuschrecke springt ganz hoch. Das Eintauchen in Fantasiegeschichten ist ein wichtiger Bestandteil des Kinderyoga. Im Vergleich zum Erwachsenenyoga werden die Asanas deutlich kürzer gehalten.
- Augen: Die Augen bleiben beim Kinderyoga offen. Bei der Schlussentspannung sollten die Kinder die Augen aber schließen, um die Ablenkungsquellen zu verringern.
- Lob: Beim Kinderyoga sollte kein Wert auf die korrekte Ausführung der einzelnen Übungen gelegt werden. Gelobt wird das Mitmachen – das steigert die Motivation.
- Tiefenentspannung: Die Kinder lassen sich am besten auf eine Tiefenentspannung ein, wenn diese von einer Fantasiereise begleitet wird.
TIPP: Kinderyoga ist kein Pflichtprogramm! Solltest du merken, dass deinem Kind die Lust vergeht, lasse die Yogastunde behutsam ausklingen.
Wie Kinderyoga dein Kind stärkt
Kindergarten, Schule, Sportverein: Überall sind unsere Kinder vielen Reizen ausgesetzt. Yoga ist ein gutes Ventil, um mal „runterzukommen“ und ganz bei sich zu sein. Kinderyoga ist auch eine Form der Meditation. Früh geübt, können Kinder diese Technik immer wieder anwenden, um sich zu entspannen oder ihre Einstellung zu verändern. Meditation für Kinder reduziert außerdem Stress und fördert so die mentale Gesundheit deines Kindes.
Kinderyoga hat viele positive Effekte:
- Abbau von Angst und Aggressionen
- Förderung der allgemeinen Gesundheit
- Steigerung des Selbstbewusstseins
- Hilfe bei Schulangst, Depressionen, Essstörungen, ADS/ADHS, Traumata
- Verbesserung des sozialen Miteinanders und der Empathie
- Erleichterung des Alltages
- Förderung der Konzentrationsfähigkeit
- Unruhigeren Kindern verhilft es zur Ruhe
- Ruhigeren Kindern verhilft es zu mehr Selbstvertrauen
- Kompensation der Reizüberflutung
- Dehnung der Muskeln, Sehnen und Gelenke
- Förderung der geistigen Entfaltung
- Verfeinerung der Motorik
- Anregung der Durchblutung
- Steigerung der körperlichen Abwehrkraft
- Entspannung und besserer Schlaf
Wo kann dein Kind Kinderyoga praktizieren?
Viele Yogastudios nehmen das Kinderyoga in ihren Kursplan auf. Mittlerweile gibt es sogar Studios, die sich auf das Yoga für Kinder spezialisiert haben.
In indischen Schulen steht Yoga für Kinder und Jugendliche schon lange auf dem Lehrplan. Auch im Westen wird Kinderyoga in immer mehr Schulen und Kindergärten angeboten, um den kleinen Yogis ausreichend Bewegung zu ermöglichen und ihre Konzentration zu steigern. Vielleicht kennt der Sportverein oder die Schule deines Kindes Kinderyoga noch nicht? Dann schlage es im Rahmen einer AG oder Mottowoche vor. Online kannst du dich selbst zum (Kinder-)Yogalehrer ausbilden lassen und entsprechende Kurse durchführen.
Das eigene Zuhause bietet natürlich den perfekten Platz für Kinderyoga. Kinder sind Nachahmer und werden ganz von alleine ins Yoga einsteigen, wenn du selbst schon Yoga praktizierst und es ihnen vormachst. Wenn du merkst, dass es deinem Kind Freude bereitet, schmücke deine Yogapraxis mit Elementen aus dem Kinderyoga aus.
Besonders schön wird es, wenn Eltern und Kinder gemeinsam Familienyoga machen – das motiviert, vebindet und macht Spaß.
Du hast Fragen oder Anmerkungen? Schreib mir:
info@powerful-me.de
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