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Traumatische Erfahrungen

Trauma: Wenn die Erinnerung bleibt

Ein Autounfall, eine ungesunde Beziehung oder die schlimmen Erfahrungen aus der Kindheit: Manche Ereignisse prägen uns für lange Zeit. Sind diese Ereignisse negativ und einschneidend, kann es zu einem Trauma kommen, was uns über Jahre hinweg verfolgt. Bei einem Trauma ist es wichtig, rechtzeitig zu handeln und es zu bekämpfen, damit es keine langfristigen Schäden hinterlässt. Wir erklären dir hier, was ein Trauma überhaupt ist und wie dagegen vorgegangen werden kann.

Trauma: Definition

Ein Trauma ist eine schwere seelische Verletzung, die als Folge eines außergewöhnlich belastenden Erlebnisses entsteht. Aus diesem seelischen Frust resultierten Belastungsreaktionen: Es kommt zu einer massiven Überforderung und ein Kontrollverlust bei den Betroffenen. In der Regel dauert es eine gewisse Zeit, bis Erinnerungen und Erfahrungen verarbeitet werden. Ist das Erlebnis jedoch zu erschreckend oder überwältigend, kann ein Trauma entstehen. Das erlebte Gefühl kann in bestimmten Situationen wieder hervorgerufen werden. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn eine Person schonmal in einem Aufzug steckengeblieben ist und sich ein Trauma daraus entwickelt hat, sodass er schon bei dem Gedanken an einen Aufzug Panikattacken oder Angststörungen bekommt. Ein Trauma ruft starke emotionale, aber auch körperliche Reaktionen hervor.

 

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Trauma-Arten

Es gibt verschiedene Arten, wie ein Trauma entstehen kann. So können manche durch „höhere Gewalt“ entstehen und andere aufgrund des persönlichen Umfelds. Vor allem, wenn ein belastendes Ereignis während der Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes stattfindet, kann es schnell zu einer Traumafolgestörung oder einer Belastungsstörung kommen.

Schocktrauma

Bei dem Schocktrauma handelt es sich um ein singuläres Ereignis, das den Betroffenen hilflos macht. Das kann zum Beispiel ein Autounfall, aber auch die Trennung des Partners sein. Dieses Schocktrauma entsteht während eines Augenblicks und ist sehr akut.

Entwicklungstrauma

Das Entwicklungstrauma beschreibt ein über einen längeren Zeitraum entstandenes Trauma, wenn Betroffene beispielsweise während ihrer Kindheit über mehrere Jahre hinweg mit Gewalt missbraucht wurden. Ein Entwicklungstrauma kann jedoch schon entstehen, wenn Betroffene über längere Zeit zu wenig Aufmerksamkeit bekommen haben oder Kleinkinder ohne Beachtung zu lange schreien gelassen werden.

Sekundärtraumatisierung

Wenn eine Person nicht direkt von einem außergewöhnlich überwältigenden Ereignis betroffen ist, sondern als außenstehende Person das Geschehen mitverfolgt, wird diese Art der Traumatisierung Sekundärtraumatisierung genannt. Das können beispielsweise Notärzte sein, die nach einem tragischen Unfall als erste vor Ort sind, oder zufällige Zeugen.

Generationsübergreifende Traumata

Diese Trauma-Art ist vor allem bei der Kriegskinder-Generation bekannt, wenn sich die Angst oder das Trauma der Eltern auf die folgenden Generationen überträgt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Eltern während einer Zeit unter Essens-Knappheit gelitten haben und folglich ihre Kinder intensiv dazu animieren, so vorsorglich mit Lebensmitteln umzugehen, dass sich eine Unter- oder Überernährung entwickelt.

Soziale Traumata

Das soziale Trauma entsteht, wenn viele Menschen auf einmal betroffen sind, so wie es beispielsweise bei Naturkatastrophen oder Terroranschlägen der Fall ist. Gemeinschaftlich wird ein einschneidendes Ereignis erlebt, welches folglich auf eine große Personenmenge psychische und/ oder körperliche Folgen hat.

Symptome eines Traumas

Ein Trauma wirkt sich bei jedem Betroffenen anders aus. Manche leiden lediglich an psychischen Folgestörungen, wohingegen bei anderen Menschen auch körperliche Probleme hinzukommen. Die Symptome eines Traumas unterscheiden sich auch bei verschiedenen Altersgruppen. Kinder erleiden durch ein Trauma vor allem Störungen während der Persönlichkeitsentwicklung, wohingegen Erwachsene vermehrt akute, psychische Belastungsstörungen, auch posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) genannt, erleiden.

Typische Symptome eines Traumas

Folgende Symptome können durch eine Traumafolgestörung ausgelöst werden:

  • Schlafstörungen
  • Schreckhaftigkeit
  • Aggressivität
  • Gefühl von Einsamkeit
  • Albträume
  • Muskelverspannungen
  • Trauer
  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Schwitzen
  • Schnelle Atmung
  • Ohnmacht
  • Flashbacks
  • Konzentrationsschwäche
  • Interessenverlust

Die drei Phasen eines Traumas

Die Zeit der Trauma-Verarbeitung wird im Normalfall in drei Phasen aufgeteilt. Diese sind jedoch nicht bei jedem gleich, lassen sich aber bei den meisten Betroffenen erkennen. Eine Traumatisierung kann nicht pauschalisiert werden, sie ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Schockphase

Die Schockphase tritt unmittelbar nach dem Erlebnis ein. Sie hat eine Dauer von einer Stunde bis zu einer Woche. Die Dauer hängt davon ab, wie viel Resilienz der Betroffene besitzt und wie schnell psychologische erste Hilfe in Anspruch genommen wird. Eine psychologische erste Hilfe ist hier unbedingt notwendig, um eine schnelle Verarbeitung zu gewährleisten. Zusätzlich sollte mit einer Bezugsperson über das Ereignis gesprochen werden.

Einwirkungsphase

Die Einwirkungsphase hat eine ungefähre Dauer von bis zu zwei Wochen. In dieser Phase ist die stärkste Erregung langsam abgeklungen, wobei die Ereignisse immer noch sehr bildlich im Gedächtnis sind. In sogenannten „Flashbacks“ kommt es vor, dass Betroffene blitzartig in die Erinnerung zurückgeworfen werden, die meist plötzlich kommen. Betroffene werden häufig komplett von dem Ereignis eingenommen. Dadurch können Selbstzweifel, Depressionen oder Gefühle von Hoffnungslosigkeit hervorgerufen werden.

Mit Therapie gegen Trauma

Erholungsphase

Die Erholungsphase tritt in der Regel nach 14 Tagen oder erst nach vier Wochen nach dem traumatischen Erlebnis ein. Wenn weitere belastende Sachen hinzukommen, wie beispielsweise eine ablehnende Haltung des persönlichen Umfelds gegenüber dem eigenen Verhalten, kann die Erholung länger dauern oder im schlimmsten Fall dauerhaft verhindert werden. Befinden sich Betroffene in der Erholungsphase, wird nicht mehr jedes Ereignis mit dem traumatischen Erlebnis in Verbindung gebracht und sie schaffen es, den Blick auf die Zukunft zu richten. In dieser Phase nehmen Betroffene das Trauma häufig als Anlass, um reflektiert über die Zukunft nachzudenken. So kann beispielsweise ein Betroffener, der ein soziales Trauma durch einen Terroranschlag erlebt hat, Dankbarkeit für sein Überleben empfinden.

Was, wenn die Erholungsphase nicht eintritt?

Setzt die Erholungsphase gänzlich aus, werden alle Lebensumstände belastender als zuvor wahrgenommen. Es treten immer wiederkehrende Erinnerungen an das Ereignis auf, die häufig in Form von Flashbacks in Albträumen auftreten. Betroffene vermeiden folglich alles, was sie an das Trauma erinnert und finden keine innere Ruhe. Setzt die Erholungsphase auch nach mehr als vier Wochen nicht ein, sollten sich Betroffene unbedingt professionelle Hilfe in Form einer Therapie suchen.

Traumabewältigung: Wie wird ein Trauma behandelt?

Um ein Trauma zu behandeln, bedarf ist im Regelfall professionelle Hilfe. Bei der Traumatherapie wird beispielsweise die EMDR-Methode („Eye Movement Desensitization and Reprocessing“, zu Deutsch „Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen“) eingesetzt, bei der durch Handbewegungen eine bilaterale Stimulation im Gehirn ausgelöst wird. In der gewöhnlichen Psychotherapie wird das Trauma in verschiedenen Phasen behandelt:

  1. Stabilisierungsphase: Bei der Stabilisierungsphase geht es darum, dass der Betroffene versucht, seine Gefühle einzuordnen und langsam wieder zu regulieren. Zudem geht es darum, das Erlebte zu begreifen und Erinnerungslücken zu schließen.
  2. Konfrontationsphase: In der zweiten Phase werden Betroffene mit dem traumatischen Ereignis konfrontiert, um die Gefühle über das Erlebte zu verbinden und ein abgeschlossenes Ereignis zu erzeugen.
  3. Integrationsphase: Während der Integrationsphase werden Betroffene dabei begleitet, wieder in ihren normalen Alltag zurückzufinden. Der Therapeut prüft hier, wie die Trauerbewältigung des Betroffenen ist und wie er lernt, mit der neuen Situation umzugehen.

So bewältigst du ein Trauma

Ein traumatisches Erlebnis bedeutet nicht, dass du für immer mit der schlimmen Erinnerung leben musst. Wir geben dir hier vier Tipps, wie du ein Trauma bewältigst.

1. Rede über das Thema

Nimm dir Zeit und rede mit einer vertrauten Person über deine Gefühle. Verdränge dein Erlebnis nicht einfach, sondern sprich offen darüber. Vielleicht gibt es jemanden, der ebenfalls ein traumatisches Erlebnis durchlebt hat und deine Situation nachvollziehen kann. So fühlst du dich nicht mit deinen negativen Gefühlen alleingelassen.

2. Denke an Erfolge

Alles, was du bis jetzt erlebt hast, macht dich zu dem, was du bist! Traumatisierte Menschen denken oft, dass es ihr eigenes Versagen war, weshalb es wichtig ist, dir deine Erfolge vor Augen zu führen. Nimm dir einen Zettel und schreibe deine zehn größten Erfolge auf. Dadurch siehst du, dass du schon vieles geschafft hast und dich auch weiterhin nicht vom Trauma unterkriegen lassen musst – du wirst noch viele Erfolge erleben! Schule deine Achtsamkeit, so lernst du, eigene Erfolge wertzuschätzen und an das Positive zu glauben.

3. Pflege soziale Kontakte

Nach einem traumatischen Erlebnis verfallen Betroffene oft in die Einsamkeit. Lass dich nicht von dem Trauma in die Einsamkeit treiben: Rückhalt von der Familie oder von Freunden ist wichtig, um ein Trauma zu überwinden. Die Ablenkung und der Zuspruch werden dir guttun, auch, wenn es dir anfangs schwerfällt.

4. Suche dir ein Hobby

Vielleicht steckt ein verborgener Künstler in dir: Ein neues Hobby ist die perfekte Ablenkung, um die schlechten Erinnerungen für einige Momente aus dem Gedächtnis zu verbannen. Versuche verschiedene Hobbys aus und schaue, was dir Spaß macht. Malen kann dir helfen, das traumatische Erlebnis auf eine andere Weise zu verarbeiten, wenn du noch nicht bereit bist, darüber zu sprechen.

Traumata loslassen mit TRE®

Eine weitere Methode, um innere Anspannungen aufzulösen, ist TRE®. Verschiedene Übungen, die alle das neurogene Zittern auslösen, sind in einer Übungsreihe zusammengefasst, die David Berceli zur Traumabewältigung entwickelte. Cordula Paar berichtet in einem Interview, wie diese heilende Methode funktioniert und wie sie ihr Leben verändert hat.

 

Hier findest du Informationen und Hilfe:

Kämpfst du momentan mit einem Trauma oder einer posttraumatischen Folgestörung (PTBS)? Zögere nicht, professionelle Hilfe in Form einer Therapie in Anspruch zu nehmen. Ein Trauma ist behandelbar und kann überwunden werden. Bei den nachfolgenden Websites kannst du dich über eine Traumatherapie in deiner Umgebung informieren.

http://psychotraumatologie.de/beratungsstelle/traumatherapie.html

http://www.dgptw.de/beratungsstelle/traumatherapeutinnen.html

Du hast Fragen oder Anregungen? Schreib mir:
info@powerful-me.de

 

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